Torische Linsen sind eine spezielle Art von Kunstlinsen (Intraokularlinsen, IOLs), die zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) eingesetzt werden. Doch sind torische Linsen mittlerweile Standard bei einer Grauen-Star-Operation oder handelt es sich um eine Premium-Option?
Was sind torische Linsen?
Astigmatismus tritt auf, wenn die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt ist – statt rund wie ein Fußball ist sie eher wie ein Rugbyball geformt. Dadurch werden Lichtstrahlen unterschiedlich gebrochen, was zu unscharfem oder verzerrtem Sehen in allen Entfernungen führt. Etwa jeder dritte Patient, der sich einer Kataraktoperation unterzieht, weist einen klinisch relevanten Astigmatismus auf.
Torische Kunstlinsen sind also vor allem für Menschen geeignet, die neben dem Grauen Star auch unter einer Hornhautverkrümmung leiden. Die Technologie dieser Linsen ermöglicht eine gezielte Achsenausrichtung während der Operation, sodass die Linse exakt dort wirkt, wo die Krümmung korrigiert werden muss. Modernste biometrische Messverfahren vor der Operation – etwa mit Hilfe von Geräten wie einem Hornhaut Topographen oder eines OCTs – helfen dabei, die ideale Linse individuell auszuwählen und präzise zu positionieren.
Torische Linsen sind also Speziallinsen, die eine gezielte Krümmung aufweisen, um die Unregelmäßigkeiten der Hornhaut auszugleichen. Sie unterscheiden sich in ihrer Form und optischen Struktur von herkömmlichen monofokalen Linsen, die nur eine sphärische Korrektur (Kurz- oder Weitsichtigkeit) ermöglichen. Torische Linsen kombinieren diese mit einer zylindrischen Korrektur zur Behandlung des Astigmatismus – und sind in unserer Praxis ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Kataraktchirurgie.
Sind torische Linsen Standard oder eine Sonderleistung?
Standard-Kunstlinsen (monofokale Linsen) gleichen nur eine Fehlsichtigkeit in einer Entfernung aus – das bedeutet, dass Patienten nach der OP häufig weiterhin eine Brille für bestimmte Entfernungen benötigen. Torische Linsen hingegen korrigieren nicht nur die Kurz- oder Weitsichtigkeit, sondern auch eine bestehende Hornhautverkrümmung.
Leider sind torische Kunstlinsen nicht überall Standard und werden in vielen Kliniken oder Praxen nur als kostenpflichtige Zusatzoption angeboten. In unserer Praxis jedoch setzen wir torische Linsen grundsätzlich als Standard ein, wenn ein Hornhaut Astigmatismus über 1 Dioptrie vorliegt. Eine Katarakt-OP bietet die einmalige Gelegenheit, Sehfehler dauerhaft zu korrigieren – diese Chance sollte nicht ungenutzt bleiben!
Torische Linsen bei Premiumlinsen: Ein Muss
Besonders wichtig ist der Einsatz torischer Linsen bei Premiumlinsen wie multifokalen Linsen, EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) oder Monofokal Plus Linsen. Diese hochwertigen Linsen sind darauf ausgelegt, Patienten ein brillenfreies Leben oder zumindest eine deutliche Reduktion der Brillenabhängigkeit zu ermöglichen.
Ohne eine Korrektur des Astigmatismus kann die optimale Funktion dieser Premiumlinsen jedoch nicht gewährleistet werden. Bei Multifokal- oder EDOF-Linsen führt ein unbehandelter Astigmatismus zu erheblichen Einbußen in der Sehqualität, da das Auge nicht in der Lage ist, die durch die Linse erzeugten fokussierten Bilder korrekt zu verarbeiten.
Daher gilt: Wer sich für eine Premiumlinse entscheidet, sollte in jedem Fall auf eine torische Variante zur Korrektur eines vorhandenen Hornhaut Astigmatismus setzen. In unserer Praxis ist das eine Selbstverständlichkeit.
Welche Vorteile bieten torische Linsen?
– Bessere Sehschärfe: Klare Sicht ohne störende Verzerrungen.
– Weniger Abhängigkeit von der Brille: Viele Patienten benötigen nach der OP keine oder nur noch selten eine Sehhilfe.
– Individuelle Anpassung: Je nach Stärke der Hornhautverkrümmung können torische Linsen exakt auf den Patienten angepasst werden.
– Optimale Ergebnisse bei Premiumlinsen: Wer sich für eine Multifokal- oder EDOF-Linse entscheidet, sollte unbedingt auf die torische Variante zur Korrektur des Astigmatismus setzen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
– Höchste Technologie: Moderne torische Linsen sind präzise gefertigte Hightech-Produkte – mit perfekter Achsenausrichtung und Langzeitstabilität.
Warum sind torische Linsen nicht überall Standard?
Obwohl torische Linsen klare Vorteile bieten, sind sie leider nicht in jeder Klinik oder Praxis Standard. In vielen Fällen werden sie nur auf ausdrücklichen Wunsch und mit zusätzlichen Kosten angeboten. Ein Grund dafür ist, dass die Vermessung und Anpassung torischer Linsen ein höheres Maß an Expertise und modernster Diagnostik erfordert. Auch die exakte Ausrichtung der Linse während der OP ist entscheidend für den Erfolg.
In unserer Praxis ist uns die bestmögliche Sehqualität für unsere Patienten besonders wichtig. Daher setzen wir torische Linsen als Standard ein, wenn ein Astigmatismus vorliegt – unabhängig davon, ob es sich um eine Standard- oder Premiumlinse handelt.
Fazit: Torische Linsen sind ein wichtiger Standard – zumindest bei uns!
Torische Linsen sind nicht überall Standard, doch sie sollten es sein. Bei uns ist der Einsatz torischer Linsen bei Astigmatismus selbstverständlich, da wir unseren Patienten die bestmögliche Sehqualität bieten wollen. Besonders bei Premiumlinsen wie multifokalen oder EDOF-Linsen ist eine torische Variante unverzichtbar, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wenn Sie sich für eine Graue-Star-Operation interessieren und Wert auf modernste Technik und individuell angepasste Lösungen legen, sind Sie bei uns in den besten Händen.
Möchten Sie mehr über torische Linsen erfahren? Kontaktieren Sie uns jetzt für eine persönliche Beratung!